Vom Schnacken zum Machen

Vom Schnacken zum Machen

Der erste #Hackathon #Handwerk #KI liegt hinter uns.

Selbst für einen Hackathon-Ultra ist es immer wieder überraschend, wie aus ersten Ideen in so kurzer Zeit Prototypen entstehen, die komplexe Prozesse in digitale Lösungen übersetzen. In diesem Format mit Hilfe generativer KI-Systeme. Natürlich standen ChatGPT 4 und die bisher über 300 Plugins im Mittelpunkt.

Die eine Hälfte aus dem Handwerk, die andere Hälfte digitale Macherinnen und Macher trafen aufeinander und nach einer Stunde waren bereits 54 Ideen gesammelt, wie künstliche Intelligenz die Alltagsschmerzen des Handwerks lösen kann. 8 Fälle wurden ausgewählt und bearbeitet. Nun hieß es diskutieren, ausprobieren, entwerfen, testen, scheitern, neu anfangen, bauen, finden, zusammensetzen und prompten, prompten, prompten. Wenn man sich vorstellt, dass dieses Verb Anfang des Jahres noch völlig unbekannt war und jetzt im Oktober im Mittelpunkt eines Hackathons steht? Bewegend! So waren auch die Lösungen, die am Ende präsentiert wurden:

Das Team um Sven Weidner beschäftigte sich mit einer Lösung, Notfallanfragen an Handwerker automatisiert durch einen KI-Bot zu klassifizieren, mit dem anfragenden Kunden zu kommunizieren und einfache Anfragen bereits zu lösen. Nur echte Notfälle werden dann an den zuständigen Handwerksbetrieb weitergeleitet. Highlight des Pitches. Kunde und Bot sprachen Kölsch. Einfach Himmlisch.

Dr. Anders Lehr blieb seiner ersten Idee treu und baute mit ChatGPT konsequent und zielgerichtet einen KI-basierten Lernbegleiter für Handwerksberufe. Dieser lernt zunächst den Lernenden kennen, ermittelt Lernpräferenzen und Lernstil, baut dann auf Basis der Lernhindernisse das passende Lernformat auf und schlägt dem Nutzer schließlich einen individuellen Lernplan vor. Hammer!

Team drei um Domenik Zimmer hat ein Problem gelöst, das uns allen auf den Nägeln brennt. Wie gehe ich mit der täglichen E-Mail-Flut um? Das Team nutzte ChatGPT und lernte anhand von zurückliegenden E-Mails ganz konkrete Anfragen automatisiert zu beantworten. Für die Umsetzung wurde der Fall eines Angebots gewählt. Das braucht jeder Handwerker!

Malermeister Volker Geyer baute zusammen mit Matthias Münzel einen Produktberater auf Basis von ChatGPT. Der Clou. Der Bot recherchiert über das Plugin Voxscript in den zahlreichen Videos des Youtube-Accounts von Malerische Wohnideen nach Inhalten und Produkten und spielt diese dem Kunden im Chat vor. Ein Mega-Case.

Eine Gruppe um Laura Antonia Herzmann und Ausbilder Nico Weissgerber beschäftigte sich mit dem Thema Berufsausbildung im Handwerk. Wie kann ChatGPT die Ausbilderinnen und Ausbilder bei der Erstellung von fachlichen Inhalten auf Basis von Rahmenlehrplänen, abgelegten Prüfungen, Arbeitsheften oder Büchern unterstützen? Was jetzt noch fehlt, ist ein rechtssicherer Datenraum, der permanent trainiert wird. Das wird ein heißes Thema, Ralf Hellrich, Tobias Mehlich, Bernd Hammes und Bastian Störk.

Patrick Amato ließ sich nicht lange ablenken und baute im Handumdrehen ein KI-System auf Basis von Googles Teachablemachine, das dabei hilft, Stil und Herkunft von Kunstobjekten zu identifizieren. Als gelernter Goldschmied ist das eine tolle Sache. So könnte das Handwerk sein unglaubliches Wissen in eine KI übertragen und damit überleben lassen.

Das Team um Achim Maisenbacher und Daniel Weber löste gleich zwei Cases, die miteinander verknüpft wurden. Zum einen die leidige Wiederherstellung von neutralisierten Ausschreibungstexten, zum anderen die Ableitung von Aufträgen aus ebendiesen Daten. Das ist komplex und erfordert trainierte Vergleichsdaten. Damit könnte dem Handwerk viel bürokratisches Leid erspart werden. Ich bin gespannt, was aus diesem Projekt wird. Das sollte man groß denken. Da ist es eine große Hilfe, dass OpenAI in dem aktuellen Update von ChatGPT nun mit Bildern interagieren kann.

Das internationale Team aus Ecuador experimentierte mit Midjourney, ChatGPT, Canvas und Adobe Fyerfly, wie eine automatisierte Lösung zur Erstellung von Social Media Inhalten funktionieren könnte. Hier werden wir in den nächsten Wochen noch einiges erleben. Training ist hier alles.

Wow. Oder was meint ihr? Gab es je spannendere Zeiten?

Das Ganze geht aber nicht ohne wissenschaftliche Betrachtung. Pünktlich zum Start des Hackathons wurde eine neue #Studie zum Thema Künstliche Intelligenz im Mittelstand vorgestellt. Unter der Leitung von Ayelt Komus konnte ein studentisches Team der Hochschule die ersten Interviews durchführen. Das Netzwerk aus Hochschule Koblenz (Koblenz University of Applied Sciences), Handwerkskammer Koblenz, IHK Koblenz und dem Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk wollen gemeinsam einen genauen Blick auf die Bedürfnisse der Unternehmen werfen. Nur so kann an den richtigen Stellschrauben gedreht werden. Also schnell auf den Link klicken und 10 Minuten Zeit investieren.

https://www.hs-koblenz.de/ki-in-unternehmen

Nun heißt es ran an die weitere Umsetzung. Wir sehen uns beim nächsten Hackathon Handwerk. Danke an alle, die das möglich gemacht haben! Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck Jörg Dittrich ...