„Hey Christoph, du bist immer auf so genialen Events unterwegs.“ So oder ähnlich beginnen viele meiner Begegnungen. Aber was heißt schon genial?
Hackathons, Promp-a-thons oder KI-Werkstätten sind solche Innovationsformate und Orte, an denen das gemeinsame #MACHEN im Fokus steht. Aber was macht sie so besonders? Um das herauszufinden, schauen wir uns als Erstes den MachBAR-Hackathon in einem Videorückblick an. Film ab!
#Machen statt Meinen – drei Formate, die KI im Handwerk wirklich voranbringen
Hackathons: Zwei Tage, echte Probleme, echte Prototypen. Hackathons sind unser Experimentierfeld, um KI in Prozesse zu übersetzen, nicht nur darüber zu reden. Ausgangspunkt ist immer der Geschäftsprozess: Wo entstehen heute Wartezeiten, Medienbrüche, doppelte Datenerfassung? Teams modellieren den Ablauf, setzen Trigger–Aktion–Ergebnis-Ketten auf (z. B. mit n8n/Make) und fügen an den „unklaren“ Stellen KI ein – etwa zum Verstehen von E-Mails, zum Generieren von Angeboten oder zum Abrufen von Betriebswissen. So wird aus starrer Wenn-Dann-Logik eine situationsbezogene Automatisierung – mit klaren Leitplanken zu Daten, Transparenz und Wartung. Ergebnis: belastbare Mini-Workflows und eine Roadmap in Richtung Phase 5 der KI-Nutzung („Einbindung in Prozesse und Automatisierung“).
Prompt-a-thons: Sprache ist das neue Interface – aber präzise. In Prompt-a-thons lernen Teams systematisch den Dreiklang aus direktem Prompt, Persona-Prompt und System-Prompt. Wir zeigen, wie man Rollen, Stilregeln und Quellen trennt, Halluzinationen reduziert und bei Fachwissen konsequent auf RAG (Retrieval-Augmented Generation) setzt. Praxisnah heißt: Prompthierarchie aufbauen, Beispiele liefern, Outputformat fixieren, Zahlenprüfpfade definieren („Diese KI ist kein Taschenrechner!“), Guardrails vereinbaren – und mit zwei Chats arbeiten: erst Persona optimieren, dann frisch starten. So wird Prompting reproduzierbar und anschlussfähig an Wissensquellen und Prozesse. Effekt im Betrieb: bessere Erstentwürfe, weniger Nachbearbeitung, klare Qualitätskriterien.
KI-Werkstatt: Vom Prototyp in den Betrieb. Die KI-Werkstatt ist unser Transferformat: Wir wählen Use-Cases mit Geschäftswert, entscheiden „lokal vs. Cloud“ (Datenschutz, Skalierung, Kosten), verankern KI im Wissensmanagement (RAG-Assistenten für Montage, Normen, FAQ) und integrieren in bestehende Tools. Dazu gehören Betriebsvereinbarungen, Transparenzpflichten und Kompetenzaufbau – auch vor dem Hintergrund des EU-AI-Acts (u. a. KI-Literacy-Pflicht seit 02.02.2025) sowie klarer Dokumentation der Datenflüsse. Best Practices: klein starten, dokumentieren, regelmäßig updaten, Fallbacks einplanen und Mitarbeitende früh einbinden. Zielbild: modulare Workflows mit austauschbaren Modellen (heute GPT, morgen Llama) – technikagnostisch, auditierbar, skalierbar.
Kurz: Hackathons liefern Prototypen, Prompt-a-thons liefern Qualität, die KI-Werkstatt liefert Betrieb.