Protokolle 📄 schreiben sich selbst, Kassen 💳 erkennen Brötchen und Sägen 🪚 denken mit.
Dortmund wird zum Schauplatz eines Perspektivwechsels: Die Veranstaltung „Handwerk goes KI“ der Handwerkskammer Dortmund zeigt eindrucksvoll, wie künstliche Intelligenz nicht nur abstraktes Zukunftsversprechen bleibt, sondern längst Teil des betrieblichen Alltags ist – mit echten Lösungen, die Werkstatt, Baustelle und Büro miteinander verbinden.Die Bühne gehörte hier nicht den großen Worten, sondern den Praxisbeispielen.
Da ist etwa die KI-Brille, die dem Techniker auf der Baustelle hilft, Protokolle zu erstellen – automatisch und fehlerfrei. Parallel dazu wird der Meister im Büro eingebunden, sieht in Echtzeit, was draußen passiert. Ein Szenario, das nicht nur Kommunikation revolutioniert, sondern auch Zeit spart und Fehlentscheidungen reduziert.
Oder die Bäckerei, die mit Hilfe von KI den Kassiervorgang automatisiert und damit Kundenkontakt und Geschwindigkeit verbessert. Wo früher die Warteschlange zur Geduldsprobe wurde, reicht nun ein kurzes Scannen, um Brot, Brötchen und Bezahlung in Sekundenschnelle abzuwickeln. Nicht zuletzt auch ein Wettbewerbsvorteil in Zeiten des Fachkräftemangels.
Der Steinmetzbetrieb wiederum setzt auf KI, um Risse in historischen Bauwerken frühzeitig zu erkennen – präzise, schonend und effizient. Die Technik hilft, Substanz zu schützen, bevor der Schaden irreparabel wird. Ein Beitrag zur Denkmalpflege, aber auch ein Paradebeispiel für intelligente Früherkennung.
Auch die Sicherheit im Handwerk wird durch KI neu gedacht: Ein Hersteller für Sägen demonstriert ein System, das Handbewegungen analysiert. Droht eine gefährliche Kollision, stoppt die Maschine das Sägeblatt sofort – eine Technologie, die Leben retten kann und Prävention neu definiert.
Ausführlich findet man die Beispiele auf den Seiten von KIDiHa - Künstliche Intelligenz im Handwerk, Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk, Mittelstand-Digital Zentrum Hannover.
Doch so faszinierend die Beispiele – sie zeigen auch, wie hoch die Hürden sind. Viele Handwerksbetriebe kämpfen mit fehlendem Know-how, Datenschutzbedenken und der Frage, wie sich KI sinnvoll in bestehende Prozesse integrieren lässt. Zwischen regulatorischen Unsicherheiten und technischer Komplexität braucht es primär eines: Orientierung, Schulung und einfache, bezahlbare Lösungen.
Die Veranstaltung macht Mut. Denn sie zeigt: KI ist bei den Vordenkerinnen und Vordenkern im Handwerk angekommen – nicht als Selbstzweck, sondern als Werkzeug, das echten Mehrwert schafft. Jetzt geht es darum, die vielen Leuchttürme in breite Anwendbarkeit zu überführen. Nicht theoretisch, sondern praktisch. Nicht irgendwann, sondern jetzt.








